Der Beitrag wurde erstmals in den „Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft“ (Nr. 37, Dezember 2009) veröffentlicht.
Von Charlotte Müller-Reisener
Zu Beginn des Jahres 1990 schien in
„Deutschland“ alles möglich. Selbst diese bis dahin politisch umstrittene
Bezeichnung wurde aus den Tiefen der Vergangenheit der geteilten Nation wieder
ans Tageslicht geholt. Am „Runden Tisch“, Symbol für die Gleichberechtigung
aller Teilnehmer einer Konferenz zur Bewältigung von Krisen, saßen sich in
Ostberlin Vertreter der verfolgten demokratischen oppositionellen Kräfte und
die Vertreter der alten sozialistischen DDR-Macht gegenüber, um den Übergang zu
einer erstmals durch freie Wahlen demokratisch legitimierten Regierungsform zu
finden.
Auch im Theodor-Fontane-Archiv in
Potsdam, dem internationalen Zentrum der Fontane-Forschung, die über die
ideologischen Grenzen hinweg zusammenarbeitete, saßen euphorisch gestimmte
Fontanefreunde und -kenner mit dem Leiter des Archivs, Dr. Manfred Horlitz, in
einer Tischrunde zusammen, über den Entwurf der Satzung einer literarischen
Vereinigung gebeugt: „Liebhaber des Dichters […] möchten sich mit
gleichgesinnten Lesern in einem Verband zusammenschließen, um Fontanes
Schöpfungen gemeinsam […] lebendig zu erhalten“. Ein langgehegter Wunsch sollte
plötzlich in Erfüllung gehen. Solange die Teilung Deutschlands andauerte, hatte
man seine Verwirklichung aufgeschoben, wie Roland Berbig aus seiner Erinnerung
berichtet.
Es herrschte allenthalben
Aufbruchsstimmung. Der politische Neubeginn musste gestaltet werden, es sollte
„zusammenwachsen, was zusammengehört“, so lautete die westdeutsche Losung. Da
kam – nach monatelanger Vorbereitungszeit – auch der Gründung einer Theodor
Fontane Gesellschaft am 15. Dezember 1990 im Haus der Künstler und Architekten
in Potsdam geradezu exemplarische Bedeutung zu. Die Gründung der
Fontane-Gesellschaft ist – wir werden es an den Jubiläumsfeierlichkeiten des
Jahres 2010 ablesen können – eng mit der jüngsten deutschen Geschichte
verbunden, für die Fontane im Stechlin prophetisch die Richtung zu
weisen scheint: „Eine neue Zeit bricht an. Ich glaube, eine bessere und eine
glücklichere. Aber wenn auch nicht eine glücklichere, so doch mindestens eine
Zeit mit mehr Sauerstoff in der Luft, eine Zeit, in der wir besser atmen
können. Und je freier man atmet, je mehr lebt man.“
An die Spitze der Gesellschaft
wurde mit Prof. Dr. Helmuth Nürnberger ein ebenso ausgewiesener wie bekannter
Fontanekenner und -forscher berufen. Die hochverdiente Nestorin der modernen
Fontaneforschung und Mitinitiatorin der Gründung, Frau Professor Dr. Charlotte
Jolles, wurde Ehrenpräsidentin. Sie beschrieb in ihrem Festvortrag auf der
Gründungsveranstaltung in Potsdam die anstehenden Aufgaben: Gestützt auf die
Erfahrungen der Fontanefreunde im geteilten Deutschland und im Fontane-Archiv,
auf die Bannerträger Fontanes in schwerer Zeit, sollten sich „die
wissenschaftliche Gruppe, Laien und Amateure und Buchliebhaber“ gemeinsam den
in der Satzung niedergelegten Zielen widmen und in allen deutschen Regionen
Freundeskreise gründen, denn „Fontane hat jetzt seine Leserschaft, seine
Forscher, seine Herausgeber überall in Deutschland.“ Dieser entscheidende und
weitsichtige Impuls sollte Früchte tragen. Nach dem von ihr genannten Vorbild
des Zeuthener „Freundeskreises für Literatur und Heimatgeschichte“, der sich in
der DDR schon 1985 in der Nähe von „Hankels Ablage“ (Irrungen, Wirrungen)
gebildet hatte, gründeten sich bereits innerhalb der ersten drei Jahre
Sektionen oder Freundeskreise in Berlin, Hannover, Karlsruhe, Köln und Hamburg.
Neben den Aktivitäten der Freundeskreise trugen ebenso die Veranstaltungen und
Publikationen der Gesellschaft wie auch das lebhaft zunehmende Interesse der
Verlage, das Werk Fontanes in wissenschaftlichen und populären Ausgaben dem
Lesepublikum auf dem Buchmarkt zugänglich zu machen, zu dem kontinuierlichen
Anwachsen der Mitgliederzahl von 59 Personen im Dezember 1990 auf 1116
Mitglieder im Jahr 1999 bei. Der Aufstieg der Fontane-Gesellschaft zu einer der
größten unter den literarischen Gesellschaften war nicht mehr aufzuhalten.
In der regionalen Verteilung der
Mitglieder herrschte von Anfang an das nordwestdeutsche Element vor, denn in
diesen Bundesländern bot sich den Fontanelesern und -freunden die verlockende
Möglichkeit, mit den verschiedenen Ausgaben der Wanderungen im Gepäck
sich die jetzt überaus leicht zu erreichende ehemalige Mark Brandenburg mit
ihren verborgenen Schätzen zu erschließen. Viel stärker noch als in seinem
eigenen Jahrhundert erzeugte Fontanes Versuch, die Mark aus ihrem
Dornröschenschlaf zu wecken und ihre Geschichte literarisch zu gestalten, bei
der Leserschaft der alten Bundesrepublik und der wiedervereinigten Stadt Berlin
ein starkes Bedürfnis nach der geschichtlichen Erkundung der „terra incognita“.
Fontane erfuhr einen gewaltigen Popularitätsschub, Vorträge und vor allem Reisen
öffneten den Blick für den ganzen Fontane, dessen Bild während der
Jahrzehnte der Teilung im allgemeinen Bewusstsein einseitig geblieben war und
sich oftmals nur auf die Rezeption von Literaturverfilmungen oder auf die
Schullektüre von Balladen und einiger weniger Romane gründete. Das galt
natürlich nicht für die Käufer der beiden in Westdeutschland erschienenen
Fontane-Gesamtausgaben, der Nymphenburger- und Hanser-Ausgabe, oder der in der
DDR erschienenen Aufbau-Ausgabe. – Die Frage nach dem relativen Ungleichgewicht
von West und Ost in der Mitgliedschaft der Gesellschaft konnte nie recht
beantwortet werden. Wahrscheinlich findet sich eine tiefer verankerte Erklärung
in dem „Verlust der historisch gewachsenen Identitäten der Länder-Regionen“ der
DDR, die gemäß der „demokratischen Zentralisierung“ durch traditionslose
Bezirke ersetzt worden waren (Platzeck), in denen der Märker Fontane im
Bewusstsein der Menschen keine angestammte Heimat mehr hatte. Von der
offiziellen Kulturpolitik zunächst als „Preußensänger“ verdächtigt, war er dann
als Anwalt des „vierten Standes“ willkommen (Erler). „Wie so manchem meines
Alters im Osten Deutschlands ist mir in jungen Jahren ein Fontanebild
aufgedrängt worden, das dem Genuss, den wahres Verständnis bereitet, nicht günstig
war.“ (de Bruyn) Da bedurfte es schon des besonderen Engagements des Leiters
des Zeuthener Literaturkreises, Dr. Joachim Kleine, wenn diese lange Zeit
einzige ostdeutsche Sektion Vorbildfunktion erlangen konnte.
Der bei der Gründung der
Gesellschaft gewählte Vorstand setzte sich dagegen fast paritätisch aus
Wissenschaftlern und Fontane-Kennern aus Ost und West zusammen: Prof. Dr.
Charlotte Jolles, Ehrenpräsidentin (London), Prof. Dr. Helmuth Nürnberger,
Vorsitzender (Hamburg), Dr. Luise Berg-Ehlers, Stellv. Vorsitzende (Bochum),
Dr. Otfried Keiler, Geschäftsführer (Berlin), Dr. Manfred Horlitz,
Schatzmeister (Potsdam), Dr. Joachim Kleine, Schriftführer (Zeuthen), Dr.
Roland Berbig (Berlin), Prof. Dr. Horst Denkler (Berlin), Dr. Gotthard Erler (Berlin), Dr.
Walter Hettche (München), Dr. Bettina Plett (Köln). Die Zusammenarbeit verlief
auf Grund der durch zwei politische Systeme unterschiedlich geprägten
Biographien nicht immer reibungslos, es kam zu Veränderungen im Vorstand, die
auch durch die Arbeitsbelastung einzelner Mitglieder bedingt waren. Die
regionale Herkunft spielte bei der Besetzung des Vorstands bald keine Rolle
mehr. Das nachhaltige Engagement der beiden Gründungs- und Vorstandsmitglieder
aus dem Ostberliner Raum, Dr. Joachim Kleine und Dr. Roland Berbig, wurde von
dem Vorsitzenden Professor Nürnberger bei verschiedenen Anlässen besonders
gewürdigt, Dr. Kleine wurde 2007 für seine Verdienste die Ehrenmitgliedschaft
verliehen.
Nicht alle Blütenträume reiften.
Die Überlegungen der Landesregierung, die von der Fontane-Gesellschaft
erwünschte Zusammenarbeit mit dem Fontane-Archiv durch die Bereitstellung eines
gemeinsamen Domizils im Schloss Caputh zu ermöglichen, versandeten. Auch ließ
sich ein Fontane-Zentrum als Sitz der Theodor Fontane Gesellschaft in Potsdam
nicht finanzieren. Die Fontane-Gesellschaft etablierte sich schließlich 1996
dauerhaft in Neuruppin, der Geburtsstadt unseres Dichters. Sie fand im Alten
Gymnasium mit der für den Quartaner Fontane ein wenig befremdlichen Inschrift Civibus
aevi futuri eine beziehungsreiche Stätte und in der Kommune finanzielle
Unterstützung in Form von Einrichtung, Unterhaltung und personeller Ausstattung
der Geschäftsstelle durch den mit vielfältigen Aufgaben betrauten Sekretär
Bernd Thiemann. Die Übernahme der Personalkosten erwies sich jedoch auf Grund
der prekären Haushaltslage der Stadt Neuruppin lange Zeit als mit großer
Unsicherheit behaftet, bereitete finanzielle Probleme, die nur durch das
Einwerben von Spenden überwunden werden konnten, erschwerte die
Arbeitsbedingungen und konnte erst im Jahr 2002 zuverlässig geregelt werden.
Dass jedoch gerade von diesem Neuruppin aus, dem Fontane außer den
unregelmäßigen Verben nichts Unregelmäßiges zutraute, sich einmal eine äußerst
lebendige Gesellschaft der Verbreitung seines Werkes und der Sicherung seines
Erbes widmen würde, hätte ihm Genugtuung bereitet, war er doch im Innersten bei
aller zur Schau getragenen Selbstironie eine von seinem Künstlertum überzeugte
Persönlichkeit.
Die Ziele der Gesellschaft eröffneten
Möglichkeiten für vielfältige Aktivitäten und Vorhaben: Vorträge und Lesungen
mit Gelegenheit zum Gedankenaustausch und zur Diskussion in geselligem Rahmen,
eine Art „Rütli“ in größerem Maßstab sozusagen, weiterhin Exkursionen,
Schiffspartien, Theater- und Ausstellungsbesuche, jedoch auch die Vorstellung
und Diskussion neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Leben, Werk und Wirkung
Fontanes auf Symposien und Tagungen. Ein erster Versuch, zwei Vorhaben
unterschiedlicher Ausrichtung miteinander zu verbinden, d. h. im Anschluss an
das wissenschaftliche Symposium „Der mittlere Fontane“ die
Mitgliederversammlung 1993 im „Alten Rathaus“ in Potsdam als mehr geselliges
Ereignis zu veranstalten, erwies sich als fruchtbar und zeitigte eine Reihe
vergleichbarer Unternehmungen, so die Aufeinanderfolge von Jahrestagung 1996 in
Bad Freienwalde im Oderland und Symposium „Autobiographisches und
Biographisches bei Theodor Fontane“, auf dem von den Zuhörern zum ersten Mal
engagiert die Beteiligung an der wissenschaftlichen Diskussion erprobt wurde.
Inzwischen hatte sich nämlich ein besonderes Markenzeichen der
Fontane-Gesellschaft herausgebildet, das sie von vielen anderen literarischen
Gesellschaften unterscheidet, es ist der „barrierefreie“ Umgang von
Wissenschaftlern und Fontanelesern miteinander, der ungezwungene Ton zwischen
Podium und Plenum, der dem so unprätentiösen Fontane gefallen hätte in seiner
Abneigung gegenüber „ledernem“ Gelehrtentum. Diese Errungenschaft verdankt die
Gesellschaft nicht zuletzt der Vielschichtigkeit und Zugänglichkeit des Werkes
Fontanes für ein breites Publikum, was er selbst in seinem Gedicht mit spitzer
Feder ironisiert: „Das Publikum ist eine einfache Frau, / Bourgeoishaft, eitel
und wichtig, / Und folgt man, wenn sie spricht, genau, / So spricht sie nicht
mal richtig…“
In der Auswahl der
Veranstaltungsorte der immer gut besuchten Mitglieder- oder Jahresversammlungen
folgte der Vorstand bis zum Jahr 1999 dem verständlichen Wunsch der Mitglieder,
die Landschaften der Wanderungen kennen zu lernen. Auf diese Weise wurde
die Grafschaft Ruppin gleich mehrfach von Neuruppin aus erkundet, die
Tagungen in Bad Freienwalde und in Gosen führten die Mitglieder jeweils ins Oderland,
in Cottbus und bei dem Fontane-Kreis Zeuthen wurde zu Land und zu Wasser das Spreeland
entdeckt, in Potsdam, dem wiederholt gewählten Veranstaltungsort, erlebte man
das Havelland, und in Berlin galt es, Fontanopolis , die
Schauplätze des fontanischen Schreibens und Lebens, zu erkunden. In den
Vorträgen, besonders aber auf den Exkursionen der mehrtägigen Veranstaltungen
fanden die Teilnehmer so manches Mal die von der sozialistischen Planwirtschaft
überformten Plätze wie durch Zauberhand zurückverwandelt in die historische
Landschaft der Wanderungen, sah man sie mit den Augen Fontanes.
Nur weniges sei hier ausgewählt, um
die Fülle des Geschauten dem Leser in Erinnerung zu rufen. Wenn auch das
Friedersdorfer Herrenhaus im Oderbruch, Sitz des preußischen Geschlechts von
der Marwitz, der Klassenfeindschaft des sozialistischen Regimes zum Opfer
gefallen war, so erzeugte doch der Rundgang durch die von den Dorfbewohnern
wieder notdürftig in Stand gesetzte Barock-Kirche den Eindruck von Heiterkeit
und Harmonie, wie ihn Fontane in den Wanderungen im Leser entstehen
lässt. – „Die Himmelbetten stehen noch wie damals; die Tische und Toiletten,
das kleine Klavier, das die Königin selbst benutzte, […] alles behauptet noch
die alte Stelle…“, schreibt Fontane 1873 in Havelland über den
ehemaligen Landsitz von Königin Luise, das frühklassizistische Ensemble von
Paretz. Dieses Bild eines schlichten, aber kunstvoll gestalteten Lebensstils
bot sich auch den Teilnehmern der Exkursion nach Paretz, allerdings erst nach
den umfänglichen Restaurierungsarbeiten durch die Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten Berlin-Brandenburg. – Von der Jahresversammlung in Zeuthen wiederum
gibt es das beredte Zeugnis einer Teilnehmerin, die sich zusammen mit anderen
Fontanefreunden an Bord eines Ausflugsschiffes auf den aus Spreeland
bekannten Kurs der „Sphinx“ hatte locken lassen und sich wie alle anderen „von
der sonnenüberglänzten, von Wald und Wasser geprägten Fluss- und Seenlandschaft
der Wendischen Spree verzaubern ließ“.
In den Rechenschaftsberichten der
Vorsitzenden der Gesellschaft wurde die Bedeutung der Sektionen und
Freundeskreise, die sich im Laufe der Jahre als Kristallisationspunkte für die
in der Gesellschaft organisierten Fontanefreunde gebildet hatten, immer wieder
hervorgehoben. Zu Recht, denn die mit Schwung und Engagement in Gang gesetzten
Aktivitäten der Fontanekreise, die sich auf die Fontane-Passion ihrer
Mitglieder und deren Interesse für den gesellschaftlichen und historischen
Kontext gründen, bringen nicht nur Bewegung in das Leben an der Basis der
Gesellschaft. Fast in gleichem Maße dienen deren Vorhaben dazu, Werk und
Persönlichkeit Fontanes auf regional sehr unterschiedliche Weise einer
literarisch aufgeschlossenen Öffentlichkeit näher zu bringen durch
Zusammenarbeit mit anderen kulturellen Vereinigungen und Öffnung ihrer
Veranstaltungen für ein interessiertes Publikum. Damit erfüllen sie ein
vorrangiges Ziel der Gesellschaft.
Die Mitteilungen der Theodor
Fontane Gesellschaft, das Nachrichtenorgan für die Mitglieder, über 10
Jahre redaktionell betreut von Bettina Plett und Joachim Kleine, spiegeln
zugleich informativ und anregend das Leben der Fontanekreise wider. Ein Blick
in das willkürlich herausgegriffene Heft 18 verdeutlicht die Vielfalt der
Unternehmungen aus dem Jahr 2000, dem 10. Jahr nach Gründung der Gesellschaft:
Die Sektionen Zeuthen und Berlin-Brandenburg nehmen an der feierlichen
Enthüllung der von ihnen angeregten Gedenktafel für Theodor Fontane in der
Alten Potsdamer Straße 134c, jetzt Eichendorffgasse, teil. – Der Fontane-Kreis
Großbritannien trifft sich in Simpson’s Restaurant am Strand in London zur
Feier des Geburtstags von Frau Professor Charlotte Jolles. – Die Sektion
Hamburg hört einen Vortrag von Dr. Christoph Martin Vogtherr über Fontane,
Blechen und Menzel mit dem Titel „Auf der Suche nach der preußischen Malerei.“
– Der Fontane-Kreis Hannover ist zu einer sommerlichen Begegnung von seinem
Mitbegründer Dr. Christian Schwandt (†) auf Mühlenkamp im Externtal eingeladen,
wo Mitglieder aus den Wanderungen lesen. – Die Sektion Ruppin hat Dr.
Gotthard Erler zu Gast mit dem Vortrag „Fontane als Kriegsberichterstatter“. –
Und in der Sektion „Schleswiger Land“ gestaltet das Mitglied Frau Antje
Erdmann-Degenhardt einen adventlichen Abend unter dem Motto „Theodor Fontanes
Weihnachten“ mit einer Lesung aus Fontanes Erzählungen, Gedichten, Tagebüchern.
Der Ehrgeiz regionaler Gruppen
richtete sich auch darauf, zusammen mit dem Vorstand und kooperierenden
Institutionen Erinnerungsstätten ausfindig zu machen, lieux de mémoire, die das
Andenken an den Dichter an Orten seines Wirkens und Lebens wachhalten sollen
durch Errichtung eines Gedenksteins wie in Arendsee oder Zeuthen, durch das
Anbringen von Erinnerungstafeln wie in Swinemünde, Waren, London, Karlsbad,
Flensburg und auf der Halbinsel Holnis bei Glücksburg, durch die Restaurierung
des „Alterssitzes“ von Louis Henri Fontane in Schiffmühle als
Fontane-Gedenkstätte, während die Wiederherstellung der im 2. Weltkrieg
zerstörten Grabstelle Fontanes auf dem Friedhof der Reformierten Französischen
Gemeinde Berlins an der Liesenstraße bereits vor der Gründung der
Fontane-Gesellschaft abgeschlossen war. Der Stadt Neuruppin ist für ihre
organisatorischen und finanziellen Investitionen zur Pflege des kulturellen
Erbes Fontanes im Jahr 1998 der werbeträchtige und stolze Name „Fontanestadt
Neuruppin“ verliehen worden. Sie errichtete mit Unterstützung der
Fontane-Gesellschaft eine Gedenkstätte „Alter Friedhof“ zur Erinnerung an die
unzugänglichen Gräber der Mutter und Schwester Fontanes und richtete ein
Fontane-Informationszentrum im Alten Gymnasium ein. Sie stiftete im Jahr 1994
neben dem Fontane-Förderpreis für Kunst und Kultur einen Fontane-Preis für
Literatur, dotiert mit 5000 Euro. Unter fachkundiger Beteiligung der
Fontane-Gesellschaft wurde dieser Preis bisher viermal verliehen: 1994 an die Schriftstellerin
Sigrid Damm, 1998 an zwei Persönlichkeiten, „die sich um das Werk Fontanes
besonders verdient gemacht haben“, Prof. Dr. Charlotte Jolles und Dr. Christine Hehle, 1999 an den
Schriftsteller Günter de Bruyn, 2004 an den Erzähler Friedrich Christian
Delius. Den Fontane-Förderpreis für Kunst und Kultur erhielt 2002 das Berliner
Fontane-Ensemble. Alle diese Ehrungen finden am 30. Dezember, an Fontanes
Geburtstag statt, ebenso wie die von der Fontane-Gesellschaft vorgenommenen
traditionellen Ehrungen des Dichters durch ein Mitglied des Vorstands an dem
Neuruppiner Denkmal von Max Wiese.
Die kulturelle Identifikation des
wiedererstandenen Landes Brandenburg mit seinem Sohn und Dichter zeitigte ein
Vorhaben, das mit großem Engagement in Zusammenarbeit mit dem
Theodor-Fontane-Archiv unter der Leitung von Dr. Horlitz und unter Beteiligung
der Fontane-Gesellschaft realisiert wurde. Unter dem programmatischen Titel
„Theodor Fontane. Märkische Region & Europäische Welt“ wurde in der Bonner
Landesvertretung 1993 eine Ausstellung eröffnet, die Leben und Werk Fontanes
unter einem neuen Aspekt zeigen wollte. „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an
der Heimat besitzen“, heißt es im Vorwort der Wanderungen, damit spricht
Fontane aus, was die Ausstellung zeigen wollte. Wer im Besitz des Katalogs aus
der Feder Helmuth Nürnbergers ist, weiß die Bedeutung dieser Ausstellung
einzuschätzen. Der Reisekalender der Fontanekreise ließ etwas von der neuen
Wahrnehmung erkennen. Sie begannen nach der Erkundung von Schauplätzen der
Erzählungen Grete Minde und Cécile in der Altmark und im Harz die
europäischen Schauplätze seines Lebens und Wirkens zu bereisen: Schottland und
das Hirschberger Tal in Schlesien, die Kriegsschauplätze in Dänemark und die
Kurorte in Böhmen, die Plätze Italiens, die auch Fontane gesehen haben musste,
und das alte Pommern in Polen nahmen sie sich zum Ziel.
Die Kooperation mit dem
Fontane-Archiv, die auch der Existenzsicherung dieses wichtigen Partners dienen
sollte, machte sich nach außen am deutlichsten in der gemeinsamen Herausgabe
eines Periodikums bemerkbar, das von 1994 an unter dem Titel Fontane Blätter
als Halbjahresschrift erschien und sowohl von dem Vorsitzenden der Theodor
Fontane Gesellschaft wie von dem Leiter des Theodor-Fontane-Archivs herausgegeben
wurde. Die Fontane Blätter waren unter schwierigen politischen
Bedingungen bereits 1965 aus dem Wunsch des damaligen Leiters des
Fontane-Archivs entstanden, mit Fontanefreunden zusammen ein Organ der
Fontaneforschung zu gründen. Die politischen Zwänge sind verschwunden,
geblieben ist das Anliegen der kooperierenden Institutionen, mit dieser
Zeitschrift sowohl der Wissenschaft als auch dem Leserbedürfnis zu entsprechen.
Die Ausgewogenheit der beiden Interessenlagen wurde in den vergangenen 20 Jahren
aus der Reihe der Mitglieder immer wieder angemahnt, ebenso wurde von den
Vorsitzenden im Gegenzuge um Verständnis für die Wahrung des wissenschaftlichen
Profils geworben. Dagegen bieten sich die ständig an Umfang zunehmenden Mitteilungen
als Forum für die Mitglieder der Gesellschaft an und werden zunehmend für
die Veröffentlichung von kleinen Beiträgen und Funden, offenen Briefen,
chronikalischen Notizen und vor allem für eine verdienstvolle Bücherschau aus
der Feder von Martin Lowsky und – über viele Jahre – Bettina Plett genutzt.
Neben der Herausgabe der
wissenschaftlichen Zeitschrift Fontane Blätter dienten auch die bereits
erwähnten Symposien dem wichtigen Ziel der Gesellschaft, „der Erforschung von
Fontanes Werk und seiner Zeit ein Forum zu schaffen und Wissenschaftler aus
aller Welt zu Diskussion und kritischer Auseinandersetzung zusammenzuführen“.
Mit Prof. Dr. Helmuth Nürnberger stand ein Vorsitzender an der Spitze der
Gesellschaft, der als Fontaneforscher und -herausgeber der Hanser-Ausgabe in der
Wissenschaft fest verankert war und seine Kontakte nutzte, um zu
wissenschaftlichen Tagungen oder Symposien einzuladen. Es begann mit dem von
den Mitgliedern noch nicht so recht wahrgenommenen Fontane-Storm-Symposium 1992
in Potsdam, dem damaligen Sitz der Fontane-Gesellschaft, setzte sich mit dem
bereits erwähnten, mit Spannung erwarteten Kolloquium zum relativ unbekannten
„mittleren“ Fontane unter dem Titel „Theodor Fontane – Von Dreißig bis Sechzig“
fort und mündete ein in eine Reihe von Symposien, deren Themen und
Veranstaltungsorte die Erweiterung des Forschungsspektrums widerspiegelten: Im
Mai 1995 ging es in der Ostsee-Akademie Travemünde unter internationaler
Beteiligung um das Thema „Theodor Fontane und die Düppeler Schanzen. Dänen und
Deutsche im Herzogtum Schleswig“. In Bad Freienwalde stand 1996 – wie bereits
erwähnt – „Autobiographisches und Biographisches“ zur Debatte mit neuen
Beiträgen zum politischen und privaten Fontane. Im Herbst 1997 suchte man
Anschluss zu gewinnen an die sich ausweitende Thomas-Mann-Forschung durch ein
gemeinsam veranstaltetes internationales Kolloquium in Lübeck, „Theodor Fontane
und Thomas Mann“. Hier bot sich den Teilnehmern auch die Möglichkeit, an der
Eröffnung einer Kunstausstellung des Lübecker Neubürgers Günter Grass
teilzunehmen, der gerade mit seinem Roman Ein weites Feld die
Fontane-Leser zur Stellungnahme herausgefordert hatte und Mitglied unserer
Gesellschaft wurde.
Das Gedenkjahr 1998, das aus Anlass
des 100. Todestages Theodor Fontanes veranstaltet wurde, setzte auch außerhalb
der Fontane-Gesellschaft eine fast unüberschaubare Menge von ganz
unterschiedlichen Vorhaben in Berlin-Brandenburg in Gang, so dass sich die
Gesellschaft auf wenige eigene Veranstaltungen beschränken konnte und es den
Sektionen überließ, sich quantitativ und qualitativ stärker zu engagieren. Sie
selber unterstützte ein in Neuruppin durchgeführtes internationales Symposium
„Fontane in der Schule“, vor allem besucht von Lehrern aller Schulformen, und
beging das Gedenkjahr mit der dreitägigen Jahresversammlung in Neuruppin unter
besonderer Beteiligung des Fontane-Kreises Großbritannien, der auf einem
literarisch-musikalischen Abend mit „Englisch-Schottischem“ brillierte. Darüber
hinaus gründete sich in Neuruppin die 2. Sektion in den östlichen
Bundesländern, so dass sich die Gesellschaft auf ansehnliche Weise einfügte in
den bunten Reigen der Fontane-Festwochen, veranstaltet von der Stadt Neuruppin.
In deren Mittelpunkt stand der feierliche Festakt am 3. Mai, der in Anwesenheit
der Urenkelin des Dichters Ingeborg Fontane und der Spitze unserer
Gesellschaft, darunter ihre Ehrenpräsidentin, stattfand und gekrönt war von dem
Besuch des Bundespräsidenten Roman Herzog. Einen wissenschaftlichen Akzent
setzte die Gesellschaft in dem Gedenkjahr 1998 durch ihre Beteiligung an dem
gemeinsam mit dem Fontane-Archiv unter der neuen Leitung von Dr. Hanna Delf von
Wolzogen in Potsdam veranstalteten mehrtägigen internationalen Symposium
„Theodor Fontane. Am Ende des Jahrhunderts“, das große Resonanz fand. Die
dreibändige Publikation des Fontane-Archivs mit den gesammelten Beiträgen zeugt
von der Lebendigkeit der Fontane-Forschung über die Grenzen Deutschlands
hinaus. Ringvorlesungen über Fontane an der Humboldt-Universität Berlin und der
Universität zu Köln wurden darüber hinaus von Literaturwissenschaftlern aus den
Reihen der Fontane-Gesellschaft initiiert und bestritten, allen voran die
Hochschullehrer Roland Berbig, Hugo Aust und Norbert Mecklenburg. Ebenso
beteiligte sich die Fontane-Gesellschaft im wissenschaftlichen Beirat bei der
Vorbereitung der Ausstellung „Theodor Fontane und sein Jahrhundert“ im
Märkischen Museum in Berlin.
Der Vorstand war auf der
Jahresversammlung 1998 turnusmäßig durch Bestätigung oder Zuwahl neu
zusammengesetzt worden. Die Rücktritte des Schatzmeisters Gerhard von Forster,
der Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Luise Berg-Ehlers und des
Geschäftsführers Prof. Caspar Kulenkampff im Jahr 1997 und der Verzicht auf
Wiederwahl von Dr. Ruth Freydank, Prof. Brandis und Prof. Wruck hatten eine
Neuwahl erforderlich gemacht. Prof. Nürnberger wurde zum zweiten Mal als
Vorsitzender im Amt bestätigt, ebenso Dr. Berbig, jetzt als Stellvertretender
Vorsitzender, Dr. Bettina Plett, Erika Bruhns und Dr. Kleine als Schriftführer.
Neu in den Vorstand gewählt wurden Dr. Hans-Dieter Leirich als Schatzmeister,
Götz Krutein als Geschäftsführer, Dr. Gabriele Radecke-Hettche, Prof. Dr. Hugo
Aust, Bettina Machner und Dr. Hanna Delf von Wolzogen. Mit der neuen
Zusammensetzung hatte sich auch eine gewisse Verjüngung des Vorstands
vollzogen. Erfolgreich waren auch die Bemühungen um junge Leser verlaufen.
Unter der Leitung von Dr. Bettina Plett waren nach einer öffentlichen
Ausschreibung des „Fontane-Preises für die jüngere Generation“ 1994 und 1998
mehrere Preise vergeben worden. – „Dem Nachruhm Fontanes, so könnte es
scheinen, fehlt es mittlerweile an nichts: nicht an Ehrung und öffentlicher
Aufmerksamkeit, an immer neuen Editionen und einer schier unübersehbaren
Forschungsliteratur, an einer ‚Gesellschaft‘, einer Zeitschrift, an Gasthöfen,
Reiseprogrammen, Wanderpfaden, die seinen Namen tragen. Eine Mode? Nein,
Fontane wird wirklich gelesen…“, so resümierte Prof. Nürnberger bereits 1995,
das galt stärker noch für das Jahr 1999. Neben der Ehrenpräsidentin waren drei
weitere Persönlichkeiten mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet worden:
Prof. Dr. Henry H. H. Remak (†), Max-Ulrich Freiherr von Stolzenberg(†) und Dr.
Manfred Horlitz, an deren Seite sollten bis zum Jahr 2002 noch Prof. Dr. Pierre
Paul Sagave (†) und die Urenkelin Frau Ingeborg Fontane treten. Aus dem Kreis
der Nachfahren Theodor Fontanes engagierten sich in der Gesellschaft Gerhard
von Forster(†) als Schatzmeister und Jochen Fontane mit Vorträgen über seine
genealogischen Studien zur Familiengeschichte.
Die Zahl der Mitglieder war
kontinuierlich auf 1116 angestiegen, 13 Sektionen hatten sich gegründet. Die
Mitglieder kamen nicht nur aus dem deutschsprachigen Raum, auch Süd-Korea und
Japan, die USA und Australien, England wie Irland, Belgien und die Niederlande,
Polen und Russland, Italien, Frankreich und Dänemark waren vertreten, darunter
Autoren und Wissenschaftler, deren Publikationen die Buchauslagen füllten, aber
vor allem Fontanefreunde aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Ihnen bot
sich auf dem Buchmarkt eine Fülle von neuen Fontane-Editionen: Der
Aufbau-Verlag hatte die Große Brandenburger Ausgabe mit den Wanderungsbänden,
den Gedichten und dem Romanwerk begonnen, es erschienen die langerwarteten
Tagebücher und der dreibändige Ehebriefwechsel. Der Hanser-Verlag legte einen
gewichtigen Kommentarband zu den Briefen vor, die Taschenbuch-Verlage erfreuten
mit preiswerten, z.T. kommentierten Romanausgaben, Reisefeuilletons und die
Kriegsbücher wurden zugänglich gemacht, das Fontane-Handbuch war im Druck, Gert
Westphal hatte 1989 mit „Eigen war mein Weg und Ziel“ begonnen, Fontane als
Hörerlebnis aufzubereiten. Auch die Gesellschaft beteiligte sich unter der
Herausgeberschaft von Nürnberger, Berg-Ehlers und Remak mit einer eigenen
Publikationsreihe, mit Arbeiten zur Erschließung von Wirken und Leben Fontanes
in den Schriften der Theodor Fontane Gesellschaft im Verlag de
Gruyter, Berlin. Es erschienen seit 1996 in unregelmäßigen Abständen die Bände Unechte
Korrespondenzen von 1860–1870, herausgegeben von Heide
Streiter-Buscher, der Briefwechsel Fontanes mit Friedrich Eggers, herausgegeben
von Roland Berbig, Fontane im literarischen Leben. Zeitungen und
Zeitschriften, Verlage und Vereine von Roland Berbig und Bettina Hartz, in
Vorbereitung war das Erscheinen des Briefwechsels Theodor Fontane und Martha
Fontane. Ein Familienbriefnetz, herausgegeben von Regina Dieterle.
Die Reihe der wissenschaftlichen
Frühjahrstagungen wurde 1999 in Meißen mit „Fontane und das europäische
Ausland“ fortgesetzt und mit dem Symposium im Jahr 2000 in Swinemünde, das sich
den literarischen und historischen Bezügen im Werk Fontanes „Zwischen Ostsee
und Balaton“ widmete, beides grenzüberschreitende Veranstaltungen im wörtlichen
Sinn. Hingegen war das anfänglich lebhafte Interesse an der Erkundung der Mark
Brandenburg nach der letzten Jahresversammlung von 1999 in Neuruppin langsam
verebbt, und in der Mitgliederentwicklung trat mit dem Abklingen des
Gedenkjahrs eine Stagnation ein. Selbst aus den Sektionen kamen vereinzelt Klagen
über den Schwund an Interessenten, die ungünstige Altersstruktur der
Gesellschaft begann sich hier und da bemerkbar zu machen. Mit einer Hinwendung
zu den Regionen, die durch ihre geographische Lage und geschichtliche
Entwicklung von Natur aus Fontane weniger zugewandt waren, kam der Vorstand den
Sektionen entgegen. Der 1995 der Fontane-Gesellschaft beigetretene äußerst rege
Literaturkreis um den evangelischen Pastor Kurt Stappenbeck in Bocholt hatte
das Interesse der Stadt für die Fontane-Gesellschaft gewinnen können, so dass
die Mitgliederversammlung des Jahres 2000 und das 10jährige Jubiläum,
begünstigt von der münsterländischen Gastlichkeit, im Bocholter Kulturzentrum
gefeiert werden konnte. Die wissenschaftliche Frühjahrstagung im Jahr 2001,
veranstaltet in München, hieß „‚Die Decadence ist da‘. Über Fontane und die
Literatur der Jahrhundertwende“. Die Programmgestaltung war der dortigen
Sektion anvertraut worden, namentlich dem Leiter, Dr. Stefan Janson, und dem
Vorstandsmitglied Dr. Gabriele Radecke. Die Tagung erwies sich als
Publikumsmagnet und ermunterte zur Fortsetzung der Eroberung der
Fontane-„Provinz“ durch künftige Tagungen oder Jahresversammlungen. Ein
Tagungsband erschien zwei Jahre später. Gleichzeitig wurde von Gabriele Radecke
der Internetauftritt der Gesellschaft mit einer eigenen Homepage zur Steigerung
des Bekanntheitsgrades in Angriff genommen. Trotz eines leichten Rückgangs der
Mitgliederzahlen und abnehmender Spendenfreudigkeit ging die Gesellschaft
zuversichtlich in das Jahr 2002, in dem Professor Nürnberger sein Amt nach 12
Jahren anstrengender Aufbauarbeit turnusmäßig an einen jüngeren Kollegen
abgeben wollte. In einem 1995 auf der Jahresversammlung vorgetragenen Gedicht
aus der Feder Helmuth Nürnbergers war der potentielle Nachfolger bereits
vorgekommen: „Es naht ein Gegen-Wanderer, der galante / Mediävist Fischer im
märk’schen Sande, / Sein Ränzel ist von Manuskripten schwer …“ Durch
bemerkenswerte Vorträge auf Symposien und Sektionsveranstaltungen hatte Prof.
Dr. Hubertus Fischer, Hannover, diese Aussage längst unter Beweis gestellt, so
dass seine Wahl zum Vorsitzenden auf der Jahresversammlung 2002 in Potsdam von
den Mitgliedern freudig begrüßt wurde und mit ihm zwei neue Gesichter auf dem
Podium, Dr. Michael Ewert und Wolfgang Stapp. Unter dem Vorsitz und dem
nimmermüden Einsatz von Professor Nürnberger, der allein durch seine
außerordentliche Vertrautheit mit dem Werk Fontanes und durch seine Bedeutung
als Autor und Herausgeber viele Mitglieder für die Gesellschaft hatte gewinnen
können, war die Fontane-Gesellschaft zu einem respektablen Ansehen gelangt; nun
galt es, das Erreichte zu sichern und auszubauen.
Von dieser Jahresversammlung 2002,
die eingebettet war in ein internationales Symposium des Fontane-Archivs mit
dem Thema „Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg –
Romantisierung einer Landschaft?“ sollten nach der Vorstellung von Professor
Fischer neue Impulse ausgehen, zunächst durch die verstärkte Zusammenarbeit –
auch der Sektionen – mit anderen kulturellen Einrichtungen und durch gezielte
Werbung, besonders in den neuen Bundesländern. Zu diesem Zweck sollte das
öffentliche Auftreten der Gesellschaft u. a. durch ein moderneres Layout der Mitteilungen
und durch Vereinheitlichung der Werbemittel in den Sektionen gestärkt werden.
Ausdruck der erneuerten, kooperativen Zusammenarbeit mit dem Fontane-Archiv war
die gemeinsame Gründung einer Schriftenreihe Fontaneana im Verlag
Königshausen und Neumann, Würzburg, vorgesehen für die Veröffentlichung der
Ergebnisse von Symposien beider Institutionen und vergleichbarer Studien. Die
Reihe begann unverzüglich mit den Beiträgen zu dem internationalen Symposium
über die Wanderungen und ist inzwischen auf sieben Publikationen
angewachsen; als achter Band ist eine Gedenkschrift zum 100. Geburtstag von
Charlotte Jolles vorgesehen, die von Gotthard Erler und Helen Chambers besorgt
wird.
Durch seine vielseitigen
wissenschaftlichen Aktivitäten verfügt Professor Fischer über weitreichende
Kontakte, die er kreativ für die Intensivierung der Frühjahrstagungen zu nutzen
weiß. Es begann 2003 mit der Tagung in der Hohenzollern-Residenz Bad Homburg
v.d.H. mit dem Thema „Fontane, Kleist und Hölderlin“, in Zusammenarbeit mit dem
dortigen Verein für Geschichte und Landeskunde, und setzte sich 2004 in
Neuruppin fort mit einem die europäische Erzählkunst umgreifenden Thema:
„Boccaccio und die Folgen – Fontane, Storm, Keller, Heyse und die Novellenkunst
des 19. Jahrhunderts“. Der Schritt über die deutsche Grenze hinaus wurde 2005
gewagt mit der Einladung zu einer wissenschaftlichen Frühjahrstagung in Polen,
wo seit 2002 in Wroclaw (Breslau) sogar ein Fontane-Freundeskreis existierte.
Man traf sich mit Germanisten von sechs polnischen Universitäten in Karpacz
(Krummhübel) im Hirschberger Tal, der einstigen Sommerfrische Fontanes und
Inspirationsquelle für Quitt, zu einer Tagung „Fontane und Polen,
Fontane in Polen“, auf der Fontane aus polnischer Sicht freimütig diskutiert
wurde. Im Jahr darauf wandte man sich von Osten nach Süden in die
deutschsprachige Schweiz, die Fontane selbst mehrmals bereist hat. Die 2006
gemeinsam mit der Gottfried Keller-Gesellschaft in Zürich veranstaltete Tagung
„Gottfried Keller und Theodor Fontane. Vom Realismus zur Moderne“ verdankte die
Fontane-Gesellschaft der bereits 2004 in den Vorstand gewählten
Fontane-Forscherin Dr. Regina Dieterle aus Zürich, die nicht nur zu diesem
interessanten und mit einem beeindruckenden Begleitprogramm angereicherten
Symposium angeregt hatte, sondern auch ein nachhaltiges Interesse der neu gewonnenen
Schweizer Freunde an Fontane, an Reisen nach Berlin und in die Mark Brandenburg
wecken konnte.
Zielstrebig wurde die Werbung von
neuen Mitgliedern fortgesetzt, indem man für die Jahresversammlungen die
Regionen auswählte, in denen durch Werk oder Biographie Fontanes
Anknüpfungspunkte vorhanden waren, also 2003 Quedlinburg im Harz – man schaue
in den Roman Cécile – und im Jahr 2004 Glücksburg, wo durch Fontanes
Passion für den Norden und die rege Sektion „Schleswiger Land“ gleich mehrfach
das Terrain bereitet war. Aus Anlass des 70jährigen Bestehens des
Fontane-Archivs veranstaltete die Gesellschaft ihre Jahresversammlung 2005
zusammen mit einem gemeinsamen Symposium „Christliche Traditionen im Werk
Theodor Fontanes. Religion als Relikt?“ auf der Insel Hermannswerder (Potsdam).
Doch es gab Grund zur Sorge um das Fortbestehen des Fontane-Archivs als
selbständige Landesinstitution, deshalb wandten sich im Verlauf des Jahres 2006
sowohl der Vorsitzende, als auch der Vorstand, einzelne Sektionsleiter und Mitglieder
der Gesellschaft an Regierung und Landtag des Landes Brandenburg, um die Folgen
der geplanten Anbindung des Archivs an das Brandenburgische Landeshauptarchiv
abzumildern und die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Archivs durch eine
enge fachliche Anbindung an die Universität Potsdam zu sichern. Ein Umzug des
Archivs in die aufwendig restaurierte Villa Quandt am Pfingstberg wurde von der
Regierung zur Verbesserung der räumlichen Situation in Aussicht gestellt, zwei
Jahre später, im September 2007 konnte die Übergabe feierlich vollzogen werden.
Als Erfolg der Bemühungen um die
„Ost-Erweiterung“ ist die Gründung des Fontane-Kreises Leipzig hervorzuheben;
dieser durfte sich bereits zwei Jahre nach Gründung bei der Organisation der
Jahresversammlung 2006 in Leipzig, mit den turnusmäßigen Vorstandswahlen und
der Bestätigung von Prof. Dr. Fischer im Amt des Vorsitzenden, glänzend
bewähren. In den Vorstand wurden neu gewählt und sind bis heute im Amt:
Alexander Juche als Schatzmeister, Monika Stoye als Schriftführerin, Ulrike von
der Goltz und Klaus-Peter Möller. Durch Verzicht auf Wiederwahl waren der
Schatzmeister Helmut Gottwald, der Geschäftsführer Götz Krutein, die
Schriftführerin Bettina Machner und die langjährigen Mitglieder PD Dr. Bettina
Plett und Prof. Dr. Hugo Aust aus dem Vorstand ausgeschieden. Auch hatte die
Gesellschaft ihre hochgeschätzte Ehrenpräsidentin Charlotte Jolles verloren,
sie war am letzten Tag des Jahres 2003 im Alter von 94 Jahren in London
verstorben, als Wissenschaftlerin und Persönlichkeit geehrt und betrauert im
In- und Ausland. Den verwaisten Ehrenplatz an der Spitze der Gesellschaft hat
2004 auf Wunsch von Mitgliedern und Vorstand Professor Helmuth Nürnberger
eingenommen, damit wurde besonders seine Fähigkeit anerkannt, die
unterschiedlich geprägten Fontane-Freunde aus Ost und West in der Gesellschaft
zusammengeführt zu haben.
Regionalität und Internationalität!
In der Ausrichtung der Gesellschaft nach diesen Prinzipien, die auch für
Fontane galten, sah der Vorsitzende mit Recht den Erfolg der vereinten
Bemühungen um die Aufwärtsentwicklung der Gesellschaft begründet. Die
Mitgliederzahlen hatten mit 1133 im Jahr seiner Wiederwahl einen neuen
Hochstand erreicht, die für die Fontane-Rezeption kritische Maingrenze war
durch die Gründung der Sektionen in Franken und im Rhein-Main Gebiet abermals
überschritten worden, im Westfälischen und in Köln hatten sich Sektionen neu
belebt, altbewährte Freundeskreise gab es in Berlin und München, in Düsseldorf
und Hannover, in Zeuthen und Hamburg, in Bocholt und Neuruppin, in Flensburg,
in London und in Breslau. Die hohe Frequenz der wissenschaftlichen
Veranstaltungen trägt zur Attraktivität unserer Gesellschaft bei, in dem
Konzert der kulturellen Vereinigungen behauptet diese sich nicht zuletzt durch
ihre anspruchsvollen Publikationen, gemeint sind die 6 Bände der Schriftenreihe
der Theodor Fontane Gesellschaft, mit den Neuerscheinungen von Band 5 Theodor
Fontane und Bernhard von Lepel. Der Briefwechsel. Kritische Ausgabe von
Gabriele Radecke und der Sammlung von Symposiums-Beiträgen in Band 6 Gottfried
Keller und Theodor Fontane. Vom Realismus zur Moderne, hrsg. von Ursula
Amrein und Regina Dieterle. Daneben traten die Bände der Reihe Fontaneana
mit den Beiträgen der Tagungen über „Fontane, Kleist und Hölderlin“,
„Boccaccio und die Folgen“, „Christliche Traditionen im Werk Fontanes“ und
„Fontane und Polen“. Das üppige Angebot von Büchern aus der
„gesellschaftseigenen“ Produktion stellt die Mitglieder immer wieder vor die
Qual der Wahl, war doch auch der Büchertisch durch unzählige andere
Neuerscheinungen ersten Ranges von Fontanes Welt bis Fontane und sein
Berlin, von Die Tochter bis Das Herz bleibt immer jung, von Fontane
Handbuch bis Fontane Lexikon reich bestückt. Neben die Bemühungen um
eine kontinuierliche Mitgliederentwicklung trat der Appell an die nachfolgende
Forschergeneration, ihre Ergebnisse zu Fontane zur Diskussion zu stellen und
sich möglicherweise zu vernetzen. Der Einladung zum „Jungen Fontane-Forum“ im
Frühjahr 2007 in Neuruppin waren mutig sechzehn Referenten zur Freude und
Bereicherung der Mitglieder und älteren Forscherkollegen gefolgt. Waren auf
dieser Frühjahrstagung programmgemäß die Themen breit gestreut, so stand im
Herbst 2007 das Thema „Fontane als Biograph“ im Mittelpunkt, als zu Ehren des
sehr geschätzten Hochschullehrers und ehemaligen Vorstandsmitglieds Prof. Dr.
Peter Wruck, der noch im selben Jahr überraschend verstarb, in der
Humboldt-Universität ein Symposiums veranstaltet wurde. Dieser Auftakt zum
Jahrestreffen 2007 wurde vom Berliner Senat und der Universität besonders
gewürdigt, galt die Ehrung doch auch dem 1894 von der damaligen
Friedrich-Wilhelm-Universität mit dem Ehrendoktor ausgezeichneten Fontane.
Veranstaltungsfreudig zeigten sich
auch die Freundeskreise und Sektionen. Neben ihren Lesungen, Vorträgen und
Reisen planten sie anspruchsvolle Unternehmungen, die von dem Vorsitzenden
Prof. Fischer zum Teil mitgetragen, aber immer unterstützt wurden: das
Klosterseminar über Fontanes Sidonie von Borcke des Freundeskreises
Hannover, der wiederkehrende sog. Fontane-Tag des Zeuthener Fontane-Kreises,
die Betreuung der Zürcher Gottfried Keller-Gesellschaft bei ihrem Besuch im
„Fontaneland“ durch die Sektion Berlin-Brandenburg, das Fontane-Seminar der
Bocholter Literaturfreunde in der Europäischen Akademie Külz-Kulice in Polen,
um wenigstens einige zu nennen. Nichts davon war Selbstzweck, alles diente der
Ergründung oder Verbreitung des Werks Fontanes. Das galt selbstverständlich
ebenso für die interdisziplinäre Frühjahrstagung „Landschaftsbilder – Fontane
und die Gartenkunst“, 2008 gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg im Schloss Glienicke veranstaltet und von
Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Gartenkunst bestritten – immer mit
dem Blick auf Fontanes Werk: „Pfaueninsel! […], ein Blumenteppich inmitten der
Mark“. Die Ergebnisse sind den Mitgliedern zugänglich gemacht in der
renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift Die Gartenkunst . Im Mai
2009 lockte ein Symposium „Fontane und Italien“ die Mitglieder sogar ins ferne
Apulien, denn auch in Italien wird Fontane gelesen und erforscht. Professor Dr.
Domenico Mugnolo, langjähriges Mitglied der Fontane-Gesellschaft und Spiritus
rector der Tagung in Monopoli bei Bari, hatte zehn italienische Germanisten von
Palermo bis Verona motivieren können, vor einem aufmerksam lauschenden
deutschen Publikum über ihre Fontane-Arbeiten zu sprechen; das Thema „Die
Hochzeitsreise nach Italien in Fontanes Romanen“ hatte gleich zwei Referentinnen
gefunden.
Organisatorische Meisterleistungen
erforderten jedes Mal die Vorbereitung und der reibungslose Ablauf der
wissenschaftlichen Tagungen mit ihren Begleitprogrammen im In- und Ausland,
aber auch die Durchführung der mehrtägigen Jahresversammlungen, die im Zuge der
Regionalisierung immer trefflich dem jeweiligen Ambiente angepasst waren, so
auf der Jahresversammlung 2008 im Leineschloss in Hannover, deren Motto im
Wilhelm Busch-Jahr „Fontane und die Komik“ hieß, oder 2009 in Bad Kissingen, wo
unter der Regie der Sektionsleitung aus Franken den Fontanefreunden eine Kur
aus Kunst, Kultur und Literatur verschrieben war. Wenn sich auch der Leiter der
Geschäftsstelle in Neuruppin, Bernd Thiemann, stets auf die Inspiration und
Tatkraft der Sektionen vor Ort stützen kann, so trägt er im wesentlichen seit
1992 die Verantwortung für die Realisation der z. T. weitreichenden
Veranstaltungsvorhaben der Gesellschaft, ohne dass ihm immer eine ausreichende
Infrastruktur zur Verfügung gestanden hätte. Der Beschluss, die
Mitgliedsbeiträge zum 1.1.2008 nach 13 Jahren zu erhöhen, um damit die
Computerausrüstung zu modernisieren und die Buchhaltung dieser großen und in
Sektionen gegliederten Gesellschaft in professionelle Hände zu geben, wurde von
der Mitgliederversammlung nur unter Abstrichen gebilligt, so dass die
Gesellschaft auch weiterhin auf Spenden und „verdeckte Subventionen“, Zuschüsse
des Herausgebers zu Publikationen der Gesellschaft, angewiesen sein wird. Die
Fontane-Gesellschaft verdankt ihren Erfolg auch den „Investitionen“, die sich
nicht in Heller und Pfennig umrechnen lassen, dem ideellen und finanziellen
Engagement der wechselnden Leiter und Teams der Sektionen und Freundeskreise im
In- und Ausland. Auf den Jahresversammlungen verabschiedete inzwischen der
Vorsitzende Professor Fischer Jahr für Jahr die Pioniere der Anfänge aus ihren
Funktionen: Erika Bruhns und Ernst-Christian Gädtke (Berlin-Brandenburg), Dr.
Stefan Janson (München), Dr. Wolf Smend und Dr. Astrid von Pufendorf
(Niederrhein), Dr. Dietmar Storch und Dr. Christian Schwandt ( Hannover),
Charlotte Müller-Reisener und Dr. Kenneth Attwood (Hamburg), Dr. Paul Irving
Anderson (Südwest). Er ermutigte die Nachfolger und unterstützte zusammen mit
dem Vorstandsmitglied Wolfgang Stapp die Neugründungen, so den
Theodor-Fontane-Kreis im Kloster Dobbertin (Mecklenburg-Vorpommern) und die
Sektion Südwest in Stuttgart. Aber auch wirkliche Verluste waren zu beklagen,
ihrer wurde gebührend gedacht, genannt werden soll hier nur das „Triumvirat“
Charlotte Jolles, Pierre Paul Sagave und Henry H.H. Remak, alle drei gebürtige
Berliner derselben Generation und der Fontane-Gesellschaft tief verbunden,
glaubwürdige und geehrte Botschafter der deutschen Literatur im Exil und
maßgeblich Beteiligte an der Sicherung und Aufbereitung des Erbes Fontanes. An
dieser beflügelnden Aufgabe hat die Fontane-Gesellschaft im Verein mit dem
Fontane-Archiv seit ihrer Gründung vor 20 Jahren mitgewirkt und dabei einen
sich ständig erweiternden Blick auf den von ihr verehrten Dichter und seine
Zeit gewonnen.
Begangen werden soll das
zwanzigjährige Bestehen unserer literarischen Gesellschaft mit dem Sprung über
den Pas de Calais nach London. Der Fontane-Kreis Großbritannien unter der
Leitung von Dr. Patricia Howe wird die Mitglieder der Gesellschaft im Frühjahr
2010 zu einem zweiten wissenschaftlichen „Jungen Fontane-Forum“ mitten in
Bloomsbury empfangen. Richtig gefeiert werden soll dagegen, wie schon vor 10
Jahren, wieder dicht an der Grenze zu den westlichen europäischen Nachbarn. Im
gastlichen Münsterland wird der Fontane-Kreis Bocholt die 20. Jahresversammlung
umrahmen und der Festversammlung Gelegenheit bieten, zusammen mit
internationalen Fontane-Experten über „Fontane und Europa“ zu diskutieren.