[1819-1835] – Kindheit und Jugend
[1836-1848] – Apotheker und Poet
[1849-1854] – Korrespondent und ‚freier Schriftsteller‘
[1855-1858] – London – Journalist in preußischen Diensten
[1859-1869] – Kreuzzeitungszeit – erste ‚Wanderungen‘
[1864-1871] – Militärhistoriograph
[1870-1890] – Theaterkritiker
[1876-1879] – Freier Schriftsteller – erste Romane
[1880-1898] – Die großen Gesellschaftsromane
1819 | 24. März: Heirat der Eltern Louis Henri Fontane und Emilie Labry; 30. Dezember: Henri Théodore (Theodor) Fontane in Neuruppin geboren Löwenapotheke in Neuruppin, Foto von 1998 Das Fontane-Haus nach der umfassenden Restaurierung 1994/95. Theodor Fontane ist der Überlieferung nach im Zimmer hinter den rechten beiden Fenstern im ersten Stock geboren worden. Nach der Privatisierung der Apotheke 1991 erfolgte noch im Herbst dieses Jahres eine Sanierung und ein Umbau der Apothekenräume sowie eine Erneuerung der Einrichtung. Quelle: Günter Rieger: Das Fontane-Haus in Neuruppin. Berlin/Karwe 1998 Ansicht von Neuruppin. Stahlstich Nach der Hochzeit am 24. März 1819 in Berlin zieht das junge Paar drei Tage später in Neuruppin ein. […] Schon drei Wochen später wird dem jungen Apotheker das Bürgerrecht verliehen. Alle Voraussetzungen für ein biedermeierliches Familienglück waren gegeben. […] Doch schon bald muss die Ehe manche Geduldsprobe überstehen. Vater Fontane ist den angenehmen Seiten des Lebens eher zugetan als dem tagtäglichen Einerlei im Geschäft. Häufig ist er Gast im Hotel Zur Krone, spielt mit den Honoratioren der Stadt und Landadeligen und verliert „ein kleines Vermögen“. |
1821 | Geburt des Bruders Rudolph (gest. 1845) |
1823 | Geburt der Schwester Jenny (gest. 1904) |
1827 | Juni: Die Familie zieht nach Swinemünde, wo der Vater die Adler-Apotheke erworben hat
Swinemünde. Stahlstich von Roßmäßler (1834) An Georg Friedlaender, 22. Oktober 1890: |
1832 | Ostern: Eintritt in die Quarta des Gymnasiums in Neuruppin |
1833 | 1. Oktober: Eintritt in die Gewerbeschule K. F. Klödens in Berlin |
1834 | Angeregt durch Adelbert von Chamisso: erstes Gedicht in Terzinen – Thema: Die Schlacht bei Hochkirch |
1836 | 1. April: Beginn der Apothekerlehre bei Wilhelm Rose in der Apotheke „Zum Weißen Schwan“ in der Spandauer Straße in Berlin
Apotheke „Zum Weißen Schwan“. Mit zweifelhafter Motivation beginnt der sechzehnjährige zum 1. April 1836 seine Lehre in der Apotheke „Zum Weißen Schwan“ bei Wilhelm Rose und schließt sie im Januar 1840 mit der Prüfung zum Apothekergehilfen ab. 20. Mai: Einzelkonfirmation (zusammen mit Bruder Rudolph) durch Pastor Fournier in der französisch-reformierten Kirche |
1837 | Erste lyrische Gedichte |
1839 | Novelle Geschwisterliebe erscheint in der Zeitung „Berliner Figaro“ |
1840 | Abschluss der Lehrzeit als Apothekergehilfe. Gedichte im Berliner Figaro; Roman Du hast recht getan und Epos Heinrichs IV. erste Liebe – beide Texte sind nicht überliefert; Oktober bis Ende Dezember: Apothekergehilfe in Burg bei Magdeburg |
1841 | 1. April: Gehilfe in der Apotheke Zum weißen Adler in Leipzig; politisch-literarische Kontakte („Herwegh-Klub“); Gedichte im Unterhaltungsblatt Die Eisenbahn; Freundschaft mit Wilhelm Wolfsohn, der Fontane für die russische Literatur begeistert |
1842 | 1. Juli: Fontane erhält eine Stelle in der Salomonis-Apotheke in Dresden bis Ostern 1843 – von dort Gedichte und Korrespondenzen für die Leipziger Eisenbahn |
1843 | Fontane lebt und arbeitet in der Apotheke des Vaters in Letschin; Übersetzung von Shakespeares Dramen Hamlet und Ein Sommernachtstraum sowie englischer politischer und Arbeiter-Dichtung
Theodor Fontane. Aquarell von David Ottensooser (1843) Richard an Ernst Kersting, |
1844 | 1. April: Beginn des Militärjahrs in Berlin, Freundschaft mit Bernhard von Lepel; Mai/Juni: Über Hamburg erste Reise nach London; 29. September: Mitglied des literarischen Sonntagsvereins Tunnel über der Spree, dort fortan Vortrag zahlreicher Balladen und Gedichte, schon bald bevorzugt über englische und preußische Stoffe Theodor Fontane. Bleistiftzeichnung von J.W. Burford (1844) Aufbau-Verlag Berlin Gedicht: Je steifer nach dem abgehackten Jetzt hat man Rock und Helm, den blanken, |
1845 | 1. April: Ende des Militärjahrs. Fontane zunächst Rezeptar in der Apotheke des Vaters in Letschin, ab 24. Juni zweiter Rezeptar in der „Polnischen Apotheke“ in Berlin
Apothekerzeugnis für Theodor Fontane. „Meinem Sohne Theodor, Heinrich Fontane, geboren in Neu-Ruppin, stelle ich hiermit gern und pflichtgemäß dies Zeugnis darüber aus: daß er während des Zeitraums vom 1ten Januar bis 1ten July 1845 – der Receptur in meiner Apotheke mit Eifer und Geschicklichkeit vorgestanden hat. – Mehr zu seinem Lobe zu sagen, was ich wohl könnte und möchte, verbietet mir meine Stellung als Vater dieses jungen Mannes, – weshalb denn ich das unterlaße, und damit ende, ihm das beste Glück in seiner neuen Stellung recht aufrichtig zu wünschen. 8. Dezember: Verlobung mit Emilie Rouanet-Kummer |
1846 | 30. Juni: Fontane scheidet aus der Polnischen Apotheke aus und bereitet sich in Berlin und Letschin auf das Examen vor |
1847 | 2. März: Approbation als Apotheker erster Klasse; Tätigkeit in der Apotheke Zum Schwarzen Adler in Berlin; Trennung der Eltern ohne Scheidung |
1848 | 18. März: Die Berliner Zeitungs-Halle bringt vier Artikel Fontanes; 15. September: Anstellung im Krankenhaus Bethanien; Dramenfragment Karl Stuart |
1849 | 30. September: Verlust der Stelle in Bethanien; „Freier Schriftsteller“, Korrespondenzen für die Dresdner Zeitung |
1850 | Männer und Helden. Acht Preußenlieder; Romanzenzyklus Von der schönen Rosamunde; August: Eintritt ins Literarische Kabinett; 16. Oktober: Heirat mit Emilie Rouanet-Kummer |
1851 | Gedichte; Korrespondenzen für die Erfurter Zeitung und das Danziger Dampfboot; 14. August: Sohn George Emile geboren |
1852 | Deutsches Dichteralbum. Hrsg. von Theodor Fontane; April: Fontane reist über Köln, Aachen, Brüssel, Antwerpen, Gent, Ostende und Dover erneut nach London; 25. September: Rückreise nach Berlin, wo am 2. September der zweite Sohn, Rudolf, geboren wurde und am 15. September verstarb |
1853 | Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848; Oktober: Dritter Sohn Peter Paul geboren (April 1854 gestorben); Krankheit (Tuberkulose-Verdacht), Erholungsaufenthalt in Kränzlin und Letschin Theodor Fontane. Bleistiftzeichnung von Luise Kugler (1853) Schiller Nationalmuseum/ Deutsches Literaturarchiv Marbach An eine Königliche Central-Stelle für |
1854 | Ein Sommer in London; Argo. Belletristisches Jahrbuch für 1854. Hrsg. von Theodor Fontane und Franz Kugler Argo. Album für Kunst und Dichtung. Titelvorsatzblatt aquarelliert von Ludwig Burger (1857) Theodor-Fontane-Archiv Potsdam „Die Argonauten“: Das Titelblatt der „Argo“ von 1857 – die inzwischen den Untertitel „Album für Kunst“ erhalten hatte und nunmehr von den Tunnelmitgliedern Friedrich Eggers, Theodor Hosemann, Franz Kugler und Bernhard von Lepel herausgegeben wurde – zeigt Fontane in der Rüstung eines englischen Ritters im Argo-Schiff vor dem Musentempel an der Seite Paul Heyses, der die Leier schlägt. Erholungsaufenthalte in Kränzlin und Letschin |
1855 | |
1856 | 1. April: Einstellung der Deutsch-Englischen Korrespondenz; Bestellung zum Presse-Agenten an der Preußischen Gesandtschaft. Ausflüge nach Canterbury, Minster, Stratford, Oxford, Warwick-Castle und Kenilworth; August/Oktober: Reise nach Berlin; Rückkehr über Bamberg, Nürnberg, Stuttgart, Heidelberg, Mannheim, Paris und Versailles nach London; 3. November: Fünfter Sohn Theodor geboren |
1857 | Reise zur Kunstausstellung nach Manchester; Besuch in Chester. Emilie übersiedelt mit den Kindern nach London Theodor Fontane. Bleistiftzeichnung von Hugo von Blomberg (1857) Aufbau-Verlag Berlin „Von Zwanzig bis Dreißig“, ‚Der Tunnel über der Spree‘: „Unter den Baronen Maler und Dichter, unter den Malern und Dichtern Baron“, hat Fontane kritisch, aber respektvoll über Hugo Freiherr von Blomberg (1820-1871), Maler und Dichter, dessen Tunnel-Name ‚Maler Müller‘ war, und der 1852 Mitglied des Vereins wurde, geschrieben. „Im Tunnel waren wir aller speziellste Nebenbuhler, weil die Ballade sowohl seine wie meine Domäne war. Ja, wir hatten sogar die Spezialgebiete gemein und behandelten beide mit besonderer Vorliebe: das Schottische, vor allem Maria Stuart, und das friderizianisch-Preußische.“ |
1858 | 9.-24. August: Reise mit Bernhard von Lepel nach Schottland |
1859 | 15. Januar: Rückkehr nach Berlin über Dover, Calais, Aachen und Köln; 24. Februar-28. März: Reise nach München; Beginn der Wanderungen-Aufsätze (in den folgenden Jahren viele Touren in die Mark Brandenburg) Prospectus. Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Vier Theile (1882) Aufbau-Verlag Berlin Erster Teil. Vorwort. |
1860 | Aus England und Jenseit des Tweed; 21. März: Tochter Martha (Mete) geboren; 1. Juni: Eintritt in die Redaktion der „Neuen Preußischen (Kreuz)-Zeitung“; „Unechter Korrespondent“ des englischen Artikels |
1861 | Balladen |
1862 | Wanderungen durch die Mark Brandenburg |
1863 | Reisen nach Hamburg, nach Swinemünde und in andere Ostsee-Orte (Stettin, Heringsdorf, Misdroy)
Theodor Fontane. |
1864 | 5. Februar: Sechster Sohn Friedrich geboren; Reisen nach Schleswig-Holstein (Schleswig, Flensburg, Husum) und Dänemark (Kopenhagen, Roeskilde, Helsingör, Frederiksborg, Aalborg, Fredericia); Briefe aus Jütland |
1865 | August/September: Reisen an den Rhein und in die Schweiz; Scott-Lektüre |
1866 | Der Schleswig-Holsteinsche Krieg im Jahre 1864; Reisen auf die böhmischen Kriegsschauplätze (Prag, Kolin, Gitschin, Josephstadt, Königgrätz, Nikolsburg, Brünn), und nach Langensalza; Reisebriefe vom Kriegsschauplatz im Deckerschen „Fremdenblatt“ (Buchausgabe 1973); Arbeit an seinem ersten Roman Vor dem Sturm |
1867 | August: Reise mit Emilie durch Thüringen (Schulpforta, Naumburg, Ilmenau, Weimar, Erfurt, Eisenach) und nach Kissingen; 5. Oktober: Tod des Vaters in Schiffmühle bei Freienwalde |
1868 | Mai: In Thale (Harz); August in Erdmannsdorf (Schlesien); Scott-Lektüre |
1869 | August/September: Reise mit Familie von Wangenheim nach Schlesien (Hermsdorf, Kynast, Schreiberhau, Warmbrunn); 13. Dezember: Tod der Mutter Emilie Fontane in Neuruppin |
1870 | Der Deutsche Krieg von 1866, Bd. 1; 20. April: Bruch mit der „Kreuzzeitung“; 17. August: Debut als Theaterkritiker der „Vossischen Zeitung“ im Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt Berliner Theater-Kritiker. Eine Kritik der Kritik von Eduard Vollmer. Titelblatt (F. Mitte oben) Aufbau-Verlag Berlin Fontane hält sich selbst für einen kunstverständigen Laien und die Position als Außenseiter im Falle der Theaterkritik für einen Vorzug – „wenn nur eine gewisse literarische Bildung und eine gewisse künstlerische Generalveranlagung da ist, die mit leidlich feinfühligen Fingerspitzen gut von schlecht, echt von unecht unterscheiden kann“. Ohne Einschränkung überzeugt bleibt er von Shakespeare. Dessen Figuren bedeuten ihm „über alles Nationale und Zeitbegrenzte hinaus ein ewiges Stück Menschentum“. Berliner Aufführungen des großen Engländers sagen ihm jedoch selten zu, zumal die englische Bühnentradition „noch viele Feinheiten in bezug auf Shakespeare-Darstellung aufweist, über die man in Deutschland nicht so leicht, so vornehm und besserwissend hinweggehen sollte“. Auch an den Inszenierungen Schillerscher Dramen, die glücklicherweise „nicht unterzukriegen“ seien, hat er meist etwas auszusetzen. Quelle: Edda Ziegler/Gotthard Erler: Theodor Fontane. Lebensraum und Phantasiewelt. Eine Biographie. Berlin 1996 Der Gendarmenmarkt in Berlin mit dem Königlichen Schauspielhaus. Aus „Kritische Jahre – Reise zum französischen Kriegsschauplatz (Nancy, Toul); |
1871 | Kriegsgefangen; Osterreise nach Frankreich (Reims, St. Denis, Rouen, Dieppe, Neuville); Aus den Tagen der Okkupation; Der Deutsche Krieg von 1866, Bd. 2 |
1872 | Aufsatz Willibald Alexis; 3. Oktober: Umzug in die Potsdamer Straße 134 c, Fontanes letzte Berliner Wohnung Potsdamer Straße 134c. Fontanes letzte Berliner Wohnung. Foto Theodor-Fontane-Archiv Potsdam Die Wohnung im dritten Stock des Hauses Potsdamer Straße 134c, am 3. Oktober 1872 von den Fontanes bezogen, wurde die letzte Berliner Adresse des Dichters. Die letzten zwei Fenster rechts gehören zu seinem Arbeitszimmer. Fontanes Berliner Wohnungen seit 1850: Arbeitszimmer in der Aus einem Brief an Emilie |
1873 | Der Krieg gegen Frankreich 1870-71, Bd. 1 (Bd. 2 1875-1876); Reise nach Tabarz bei Waltershausen; Besuch von Gotha, Eisenach, Coburg und Schmalkalden. Vorarbeiten zu einem umfangreichen Werk; Örtlichkeiten deutscher Sage und Geschichte (nicht ausgeführt) |
1874 | 29. September-20. November: Reise mit Emilie nach Italien über Eger, München, Verona, Venedig, Florenz, Rom, Frascati, Neapel, Pompeji, Capri, Sorrent, Salerno, Rom, Piacenza und Verona |
1875 | Zweite, vermehrte Auflage der Gedichte; 3. August: Reise in die Schweiz, nach Italien und Österreich über Freiburg/Br., Basel, Bellinzona, Locarno, Mailand, Como, Bergamo, Riva, Mantua, Modena, Genua, Pisa, Bologna, Ravenna, Padua, Verona, Innsbruck, Salzburg, Berchtesgaden, Linz, Melk, Wien, Brünn, Prag und Dresden |
1876 | 6. März: Ständiger Sekretär der Akademie der Künste in Berlin. Ende Mai Rücktrittsgesuch; 2. August: Entlassung; Vor dem Sturm wiederaufgenommen |
1877 | Oktober: Lokalstudien in Frankfurt/Oder für den vierten Band des Romans Vor dem Sturm |
1878 | Juli/August: Aufenthalt in Wernigerode; Lokalstudien in Tangermünde für Grete Minde; Vor dem Sturm in der Zeitschrift Daheim veröffenlicht |
1879 | Juli/September: In Wernigerode an Schach von Wuthenow geschrieben; Herbst: Arbeit an L’Adultera aufgenommen, Anfang April 1880 beendet |
1880 | Vaterländische Reiterbilder aus drei Jahrhunderten; Juli: Fontane reist nach Bremen, Emden und Lützburg; August/September: In Wernigerode, Vorarbeiten zu Graf Petöfy |
1881 | Studienreisen für den Wanderungen-Band Spreeland; Juni/August: In Wernigerode und Thale, Richard-Wagner-Studien |
1882 | Spreeland |
1883 | Zola-Studien; Juli/August: Auf Norderney |
1884 | Mai: In Hankels Ablage (Zeuthen bei Berlin), Arbeit an Irrungen, Wirrungen; Beginn der Korrespondenz mit dem Amtsgerichtsrat Georg Friedlaender, den Fontane im Sommer in Krummhübel kennenlernt; September: Fontane bereist Rügen (Stralsund, Bergen, Saßnitz, Stubbenkammer, Herthasee, Lohme, Arkona, Putbus) |
1885 | Christian Friedrich Scherenberg und das literarische Berlin von 1840 bis 1860; Juni/September: In Krummhübel, Arbeit an Cécile Fontane und Tochter Mete in Arnsdorf. |
1887 | Überarbeitung von Stine; Juli/August: In Rüdersdorf, Arbeit an Fünf Schlösser; August/September: In Krummhübel, Arbeit an Unwiederbringlich; 24. September: Sohn George gestorben |
1888 | Stine im Manuskript abgeschlossen; Arbeit an Frau Jenny Treibel; Juli/August: In Krummhübel; Friedrich Fontane gründet einen Verlag (Friedrich Fontane & Co.), in dem nach der Veröffentlichung von Stine (1890) alle Romane des Vaters erscheinen |
1889 | Dritte, vermehrte Auflage der Gedichte
Theodor Fontane. Bleistiftzeichnung von Theodor Fontane: Fontanes Balladenschaffen endete nicht mit dem Erscheinen der Ausgabe bei Wilhelm Hertz, die unter ihrem Titel „Balladen“ allerdings keine Fortsetzung fand; neue Balladen erhielten ihren Platz fortan in den Sammlungen der „Gedichte“. Das populäre Birnbaum-Gedicht ist zuerst 1889 in der „in 151.000 Exemplaren erscheinenden Herbstprobenummer“ der Zeitschrift „Zur guten Stunde“ veröffentlicht worden. „Es ist ein gutes Gedicht, wie Sie vielleicht schon dem Titel abfühlen“. Fünf Schlösser, Arbeit an Unwiederbringlich, Abschluß von Quitt; |
1890 | Erste Version von Effi Briest; Juni/Juli: Emilie und Theodor Fontane in Kissingen; August/September: In Krummhübel; Anfang Dezember: Unwiederbringlich vollendet |
1891 | April: Fontane erhält gemeinsam mit Klaus Groth den Schiller-Preis; Juni/Juli: Aufenthalt in Kissingen, im August in Wyk auf Föhr. Arbeit an den Poggenpuhls und an der unvollendet gebliebenen Mathilde Möhring; September/Oktober: Schluß-Redaktion von Frau Jenny Treibel |
1892 | Vierte, vermehrte Auflage der Gedichte. Arbeit an den Poggenpuhls und an Effi Briest. Schwere, auf eine Influenza folgende, gesundheitliche Krise unklaren Charakters, als endogene Depression diagnostiziert; Mai/September: In Zillerthal/Erdmannsdorf, vergebliche Kur in Breslau |
1893 | April: Abschluß des Manuskriptes von Meine Kinderjahre; August/September: Kur in Karlsbad; Arbeit an Effi Briest |
1894 | Meine Kinderjahre; August/September: Kur in Karlsbad; 8. November: Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelm-Universität, Berlin auf Vorschlag Theodor Mommsens und Erich Schmidts |
1895 | Arbeit an dem unvollendet gebliebenen Roman Die Likedeeler; August/September: Kur in Karlsbad; Beginn der Arbeit an Der Stechlin |
1896 | Abschluß der Autobiographie Von Zwanzig bis Dreißig; Mai/Juni: Aufenthalt in Karlsbad; August/September: in Waren an der Müritz Theodor Fontane. Portrait von Max Liebermann (1896) Theodor-Fontane-Archiv Potsdam An Martha Fontane, 19. März 1896: „Ich gehe, wie dir Mama wohl schon geschrieben hat, unruhigen Tagen entgegen. Sitzungstage, Maltage. Ich freue mich aber drauf, einmal weil es nun doch endlich mal ein richtiger Maler ist, dem ich in die Hände falle, dann weil Liebermann ein ebenso liebenswürdiger wie kluger Mann ist.“ Zwei Briefe Fontanes an Liebermann von Ende März 1896 sind überliefert. „Es ist so hundekalt“, und der alte Herr möchte, „einen wärmeren Tag abwarten, ich erkälte mich so leicht.“ Am folgenden Tag bedankt er sich in einem kurzen, undatierten Schreiben: „Sehr erfreut über Ihre eben eintreffenden Zeilen. Natürlich ziehe ich dieses freundliche Arrangement jedem anderen vor.“ |
1897 | Juni/Juli: Abschluß des Stechlin während der Sommerfrische im Augusta-Bad bei Neubrandenburg; August/September: Kur in Karlsbad |
1898 | Fünfte, vermehrte Auflage der Gedichte; Von Zwanzig bis Dreißig; 20. September: Tod Fontanes in Berlin; 24. September: Beisetzung auf dem Friedhof der französisch-reformierten Gemeinde an der Liesenstraße Grabstätte Emilie und Theodor Fontanes auf dem Friedhof an der Liesenstrasse in Berlin Foto. Privatbesitz Das Grab, in dem Theodor Fontane, begleitet von Pastor Eugéne Deravanne, am 24. September 1898 beigesetzt wurde, erlitt 1945 Beschädigungen der Grabsteine durch einen Granattreffer. Durch das Französische Konsistorium wurde es 1946 erneuert und erhielt anstelle der beiden Grabsteine aus schwedischem Granit für beide Eheleute einen Stein. In dem Sperrgebiet gelegen, daß seit 1961 Berlin teilte, war es jahrzehntelang nur schwer erreichbar und wies erheb- liche Verfallserscheinungen auf. 1989/90 wurde die Grabstätte durch Initiative des Fontane-Archivs [..] wieder in einen würdigen Zustand versetzt. |
1902 | 18. Februar: Tod Emilie Fontanes in Berlin |
1917 | 10. Januar: Tod der Tochter Martha in Waren |
1933 | Tod des Sohnes Theodor in Berlin |
1941 | 22. September: Tod des Sohnes Friedrich in Neuruppin |
Quelle: Helmuth Nürnberger: Märkische Region und Europäische Welt. Bonn 1993 |