Der Fontane-Kreis Franken wurde am 6. Juli 2005 von 9 Erlanger Mitgliedern der Theodor Fontane Gesellschaft e.V. in Neuruppin als örtliche Sektion unserer literarischen Gesellschaft gegründet. Dabei ging die wesentliche Initiative vom damaligen Ordinarius für Germanistik der hiesigen Universität, Herrn Prof. Dr. Jürgen Lehmann, aus, der auch zunächst den Vorsitz übernahm. Zwar gab es zu Beginn nicht wenige Bedenken, ob ein vor allem Berlin und der Mark Brandenburg verpflichteter Autor im Frankenland Liebhaber jenseits schulischer Pflichtlektüre finden werde, aber nach wenigen Veranstaltungen, die immer für die Öffentlichkeit zugänglich waren, zeigte sich der Erfolg. Dazu trug sicher bei, dass sich auch Angehörige des Lehrkörpers der Universität immer wieder zu Verfügung stellten, und so den lebendigen Austausch zwischen Universität und literarisch interessierter Öffentlichkeit förderten. Schon beim fünfjährigen Jubiläum konnte daher festgehalten werden, dass das Fontane-Samenkorn in der preußisch angehauchten Markgrafenstadt und vom Berliner Tonfall beeinflussten Siemensstadt aufgegangen war. Und diese Entwicklung setzte sich über die weiteren Jahre fort.
Aber etwa zwei Jahre vor Beginn der das Kulturleben so nachhaltig negativ beeinflussenden Pandemie zeigte sich, dass die Zahl der Mitglieder altersbedingt drastisch schrumpfte und Nachwuchs kaum zu gewinnen war. Auch die den Fontane-Kreis seit 15 Jahren leitenden Herren Eberhard Schomer und Joachim Weydanz waren in ein Alter gekommen, den Stab weiter zu reichen, was aber bisher leider nicht gelang. Die Erfolgsbilanz aus 17 Jahren zählt 111 Veranstaltungen mit immer gutem Zuspruch auf, im wesentlichen Vorträge, aber auch Filmabende, sommerliche literarische Nachmittage in der ländlichen Umgebung, das Fontane-Dinner nach Fontanes Geburtstag und musikalische Soireen. Es bleibt die Hoffnung, dass Fontanes Stimme in Franken nicht ganz verstummt.