von Alexander Rathert
Diese Veranstaltung des Fontane-Kreises Leipzig war unstrittig die unterhaltsamste und witzigste Zusammenkunft seit langer Zeit! Der Grund: Da war zuerst der Gegenstand des Vortrages, die Existenz von drei kulturellen Vereinigungen und Klubs Berliner Schriftsteller und Künstler mit den so originellen Namensgebungen, vor allem aber die Persönlichkeit des Referenten in seiner unvergleichlich humorigen und amüsanten Vortragsweise. Seine oft recht lockeren Nebenbemerkungen erheiterten uns als Publikum ganz ungemein. Daneben gab es aber auch ebenso ernsten und sachlichen Tiefgang in seinen Ausführungen, z.B., wenn es um die Gründung, die Statuten, Reglements und Publikationen der Vereine ging oder um die außer Fontane so große Zahl berühmter Mitglieder wie Theodor Storm, Adolph von Menzel, Paul Heyse etc.. Besonders anzumerken sind auch die beständigen, wohl halb ernst gemeinten Aufforderungen des Referenten, eine etwa ähnliche Vereinigung wie „Tunnel über/unter der Pleiße“ im heutigen Leipzig zu etablieren. Ginge das? Klaus-Peter Möller meinte „Ja“, das Publikum zweifelte, wären doch die Voraussetzungen dafür heutzutage hier total andere als dazumal in Berlin.
Im Ergebnis dieser so gewinnbringenden wie vergnüglichen Stunde wurde uns ein Panorama des geistig-kulturellen Lebens im 19. Jahrhundert mit all seinen verschiedenen Facetten dargeboten. Und wir konnten staunen, wie die Protagonisten der kulturellen Zunft Berlins damals trotz ihrer zahlreichen Projekte und Anstrengungen noch genügend Zeit für viel Spaß, Vergnügen und zuweilen auch Unsinn fanden, nicht zu vergessen, dass dabei reichlich Speis und Trank konsumiert wurde. All dies ist auch speziell für Theodor Fontane bewundernswert, denn wir wissen ja, wie immens fleißig er als Journalist, Schriftsteller und exzessiver ständiger Briefscheiber zeitlebens gewesen ist. Dabei hat Fontane selber einige seiner Gedichte, Balladen und kürzere Prosawerke zuerst in der Runde dieser literarischen Vereinigungen erfolgreich zu Gehör gebracht, sie haben hier gewissermaßen ihre öffentliche Geburtsstunde erlebt.
Fazit: Dieser Vortrag gab uns einen ausgezeichneten Einblick in die kulturelle und literarische Welt Mitte des 19. Jahrhunderts, wobei damals auch die angenehmen und frohen Seiten des menschlichen Zusammenlebens nie zu kurz kamen!
Wir verließen den Veranstaltungssaal in angeregter und begeisterter Stimmung und einem besonders herzlichen Dank an den Referenten.
Ich glaube, das lag besonders an dem inspirierenden Publikum in Leipzig. Der Leipziger Tunnel über der Pleiße, eine Filiation des Berliner Tunnels über der Spree, war natürrlich ein „Running Gag“ des Vortrags. Übrigens tagte die Leipziger Tunnelianer im Gasthof zum Birnbaum in der Hainstraße – unweit jener Adler-Apotheke, die eine der Stationen in Fontanes Apothekerkittel-Laufbahn war. Die Anregung, den Tunnel wiederzubeleben, war nicht nur spaßig gemeint. Unsere Fontane Fesellschaft kann sich ruhig ein wenig anregen lassen durch die literarischen Gesellschaften der Fontane-Zeit. Auf die Frage: „Wer macht mit?“ meldete sich immerhin ein Sokrates und ein Dante (beid weiblich!). ich muss mich revidieren, lieber Dante, der Name ist noch nicht als Tunnel-Name vergeben! Ich habe extra im Tunnel-Archiv nachgefragt!
This was such an engaging piece! I loved learning about the vibrant cultural scene in 19th-century Berlin through the authors lively storytelling and insights. The focus on Fontane and the humorous Tunnel discussion made it truly enjoyable and informative.labubu live wallpaper