Fontane-Kreis Leipzig feiert Fontanes 195. Geburtstag

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Seit fünf Jahren trifft sich der Fontane-Kreis Leipzig zu Beginn des Jahres – dieses Mal am 8. Januar 2015 – zu einer Geburtstagsnachfeier für Theodor Fontane, der am 30. Dezember in 1819 in Neuruppin geboren wurde. Es ist gleichsam der Auftakt des Leipziger Fontane-Jahres 2015 und eine Möglichkeit, sich in geselliger Runde bei anregenden Gesprächen zu treffen.

Die Stadtteilbibliothek Südvorstadt „Walter Hofmann“ stellt uns ihren Veranstaltungsraum zur Verfügung, und wir bedanken uns herzlich bei Eva Göhler und Simone Kerner für die perfekte Vorbereitung des Abends, die sie nach dem Ansturm der Lesewütigen zu Beginn des Jahres zusätzlich und souverän leisteten.

Nach einer Vorschau auf die Veranstaltungen des Fontane-Kreises im 1. Halbjahr 2015, folgte eine Lesung mit den Protagonisten Helga Sylvester (Leipzig) und Ralph-Peter Borchert (Halle). Sie lasen Texte, in denen sich Zeitgenossen und Heutige zu Theodor Fontane in recht unterschiedlicher Form äußern. Beginnend mit einer Erinnerung von Gerhart Hauptmann an einen launigen Abend im Hause Fontane, der dem jungen Dramatiker von Vor Sonnenaufgang und Die Weber in seinen Theaterkritiken in der Vossischen Zeitung stets wohlwollend gesonnen war („Mein höchster Protektor“). Danach schilderte Georg Hirschfeld in „Klatschen Sie ruhig weiter“ eine Begegnung mit dem 77jährigen Fontane während einer Hauptmann-Premiere im Deutschen Theater. In das Jahr 1978 führte uns der Feuilletonist Heinz Knobloch mit einer aberwitzigen Geschichte um die Genehmigung zum Besuch des Französischen Friedhofes, auf dem sich Fontanes Grab befindet, der damals im Grenzgebiet lag. Dabei stieß er auf heute kaum noch vorstellbare bürokratische Hürden. Und den Abschluss bildete die ironische Schilderung der traditionellen Geburtstagsfeier für Fontane vor dem Denkmal in Neuruppin von Tom Schulz aus dem Buch Wir sind jetzt hier – neue Wanderungen durch die Mark Brandenburg.

Auch in diesem Jahr gab es die traditionelle Geburtstagstorte und  Köstlichkeiten für das kleine Büffet, von den Fontane-Freunden gesponsert und bereitet. Bei einem Sekt oder Wein stoßen wir auf den Jubilar an und in den Gesprächen ist Fontane als unsichtbarer Zuhörer allgegenwärtig.

Text: Monika Stoye

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