Fontane bei „Leipzig liest“ in der Adler Apotheke

Text und Fotos: Monika Stoye

Bei dem großen Lesefest „Leipzig liest“ im Rahmen der Leipziger Buchmesse war Theodor Fontane sehr gut vertreten. Und da man bei diesem Ereignis für die Lesungen oft sehr ungewöhnliche Orte aussucht, war es für die aus Nah und Fern angereisten Literatur- und Fontane-Freunde sicher ein besonderes Erlebnis, einen authentischen Ort zu entdecken, an dem Fontane fast zwei Jahre als Apothekengehilfe zugebracht hat: die Adler Apotheke in der Hainstraße 6 inmitten der historischen Innenstadt.

Am Freitag, 16. März 2012, konnte man dort eine Lesung mit dem Berliner Schriftsteller Frank Goyke erleben. Er präsentierte schon zum wiederholten Mal einen neuen Band seiner Kriminalromane mit Theodor Fontane als „Kommissar“. Unter dem Titel Nachsaison. Fontane und die Bettler von Neapel,  erschienen beim be.bra-Verlag, wird Theodor Fontane während eines Besuches von Neapel, wo er im Herbst 1874 mit Frau Emilie weilte, in einen spannenden Kriminalfall verwickelt. Die vergnügliche Lesung mit viel Detailfreude um das turbulente Leben und kriminelle Treiben in Neapel machte neugierig auf die Lösung des Falles durch Kommissar Theodor Fontane, assistiert von Ehefrau Emilie. Und die Krimi-Freunde dürfen gespannt auf den neuen Fall sein, an dem Frank Goyke gerade schreibt.

„War Fontane Feminist?“ – dazu lud am Samstag, 17. März 2012, der Knesebeck Verlag ein, um das Buch Sein Glück verdienen. Theodor Fontanes zeitlose Heldinnen, geschrieben von Burkhard Spinnen und mit Fotos von Lorenz Kienzle, zu präsentieren. Im Gespräch mit dem Journalisten und Literaturkritiker Elmar Krekeler gesteht Burkhard Spinnen seine späte Entdeckung der Romane Fontanes und die für ihn überraschende wie moderne Annäherung an die Frauengestalten wie Effi, Cécile, Stine, Lene, Corinna, Jenny Treibel, Mathilde Möhring oder die Schwestern Poggenpuhl. Als Empfehlung an die jungen Leser wünscht sich Burkhard Spinnen, dass sie ihren Fontane „nicht als Illustration der Unerträglichkeiten einer glücklicherweise untergegangenen Epoche“ lesen, sondern „am besten ohne Kostüm, denn gerade in dieser ‚Nacktheit‘ beziehen sie zu uns und unserer Gegenwart Stellung“ (Spinnen)

Lorenz Kienzles Fotos, die während der Lesung gezeigt wurden, führten mit dem Blick von heute an die literarischen Orte der Romane in Berlin und dessen Umland sowie nach Swinemünde. Im Anschluss ergab sich beim Signieren des Buches Gelegenheit für Gespräche mit Burkhard Spinnen und Lorenz Kienzle.

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