Am 10. April 2011 fand in Edinburgh auf Einladung von Consul Beate Bidenbach, Deutsches Generalkonsulat Edinburgh, eine Hommage an die deutschen Literaturreisenden des 19. Jahrhunderts statt. Unter dem Titel „To see ourselves as others see us“ (nach Robert Burns Gedicht To a louse) ließ die Glasgower Schauspielerin und Autorin Alicia Devine die Zeit Fontanes, Schinkels und Johanna Schopenhauers vor den Augen der in der Mehrzahl schottischen Gäste auferstehen. Unter den geladenen Gästen waren auch PD Dr. Till und Susanne Bachmann sowie Prof. Dr. Helen Chambers in Begleitung von Hugh Rorrison als Mitglieder der Theodor Fontane Gesellschaft. Letztere vertrat mit ihrer Anwesenheit auch die Vorsitzende und überbrachte Grüße der Geschäftsstelle in Neuruppin.
Consul Beate Bidenbach und Schauspielerin Alicia Devine
Aufgrund ihrer Eindrücke hinsichtlich der Reisen nach Schottland im 19. Jahrhundert sprach Alicia Devine über schottische Identität und die bis heute gegenwärtigen Klischeevorstellungen, die „man“ zu Schottland hat. Lesungen (in Englisch) aus den Reisetagebüchern, insbesondere aus Jenseit des Tweed, schottische Lieder, u. a. von Robert Burns, zu denen sich Alicia auf der Gitarre begleitete, Anekdoten und schottische Geschichten wechselten sich in kurzweiligem Vortrag ab.
Ein besonderes Highlight war Alicias dramatischer Vortrag der Fontane-Ballade Die Brücke am Tay in einer Fassung in „scots“, also in schottischer Sprache. Der Abend klang mit dem berühmten Auld lang Syne von Robert Burns aus, das weltweit vor allem zu Jahresende gesungen wird; viele Gäste stimmten ein. Deutsch-schwäbische Spezialitäten des Heilbronner Konditormeisters Falko Burkert rundeten den Abend ab, der in seinem stilvollen Konditorei-Café in Edinburgh stattfand. An einem Buchstand, ermöglicht durch Prof. Dr. Helen Chambers, konnten die Bücher von Fontane erstanden werden.
Vor allem Jenseit des Tweed, Beyond the Tweed und Effi Briest, aber auch Unwiederbringlich – beide Romane neu übersetzt von Helen Chambers und ihrem Mann Hugh Rorrison – erfreuten sich großen Zuspruchs.
Der Dank für diese gelungene Soirée geht an Consul Beate Bidenbach und Falko Burkert, die gemeinsam eine schöne Idee verwirklichten, an Helen Chambers, Till Bachmann und Bernd Thiemann, die entscheidend zum Gelingen beitrugen, und besonders an Alicia Devine, die dem Abend einem eigenen Zauber gab.
„Fontane-Tisch“ mit Helen Chambers und Hugh Rorrison sowie 2. von links Till Bachmann