Veranstaltungshinweis: Ausstellung im Schloss Branitz zu Figur aus Fontanes „Schach von Wuthenow“

Abc

In Theodor Fontanes Novelle „Schach von Wuthenow“ ist im
Gespräch zwischen Frau von Carayon und Schach (Kapitel 4, „In Tempelhof“)
folgendes zu lesen:

„Die Carolath ist eine Dame von Welt, und vor allem eine
Fürstin. Und Sie wissen doch, was Ihnen nachgesagt wird, ‚daß Sie der
garstigsten princesse vor der schönsten bourgeoise den Vorzug geben würden’.
Jeder garstigen Prinzeß, sag ich. Aber zum Überfluß ist die Carolath auch noch schön.
Un teint de lis et de rose. Sie werden mich eifersüchtig machen.“

Historisches Vorbild der Figur ist Adelheid Fürstin von
Carolath-Beuthen (1797–1849). Fontane hatte der Briefwechsel zwischen der
Fürstin und Rahel Varnhagen von Ense, mit der sie eng befreundet war, als
historische Quelle gedient. In „Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde“
(1834) sind einige der Briefe, die sich heute in der Biblioteka Jagielonska
Krakow befinden, abgedruckt.  Fontane
bewegte sich dabei zuweilen sehr nah an der brieflichen Vorlage. So schrieb
Rahel Varnhagen in einem Brief über ein Porträt der Fürstin: „All Ihr Liebes,
all Ihre Grazie, all Ihr Gutes, alle weibliche und menschliche Empfindung finde
ich darin; die Frau, das Mädchen, die Dame, welche ihre große Welt kennt, und
von ihr erzogen ist, finde ich darin;“ (Karl August Varhagen von Ense (Hg.), Rahel.
Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde
, 3. Theil, Berlin 1834, S. 539.)

Adelheid von Carolath-Beuthen – Literatin,
Landschaftsmalerin, Gartengestalterin und Stieftochter Fürst Pücklers – zählt zweifelsohne
zu den interessantesten, zugleich aber weitgehend vergessenen Figuren der
Berliner Kultur- und Literaturgeschichte des frühen 19. Jahrhunderts. Im Schloss
Branitz bei Cottbus (Alterssitz des Fürsten Pückler-Muskau) ist ihr jetzt eine
eigene Ausstellung gewidmet. Unter dem Titel „Herinnen des Terrains – Der
Briefwechsel zwischen Lucie von Pückler-Muskau und Adelheid von
Carolath-Beuthen“ wird anhand des jüngst ausgewerteten, umfangreichen
Nachlasses der Fürstin deren Leben und Wirken nachgezeichnet.

Kuratorin der Ausstellung ist Dr. Jana Kittelmann,
Vorstandsmitglied der Theodor Fontane Gesellschaft.

Nähere Infos finden Sie unter: www.herrinnen-des-terrains.de.

Außerdem findet vom 4. bis 5. Dezember 2013 ein
internationales Symposium zum Briefwerk Fürst Pücklers statt, zu dem die
Mitglieder der Theodor Fontane Gesellschaft ebenfalls sehr herzlich eingeladen
sind.

Nähere Infos: www.pueckler-digital.de/briefnetzwerke.

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